Wednesday, July 12, 2006

Nachvollziehbar


Die Entscheidung Jürgen Klinsmanns ist durchaus nachvollziehbar, denn die Welle der Euphorie für ihn ist jung und genauso unbeständig. Noch im Frühjahr wurde seine Ablösung von Bild und Teilen des DFB gefordert. Und man erinnere sich, dass selbst der Sportausschuss des Bundestages der Ansicht war, ihn vorladen zu wollen - die Spielstrategie sei ja schließlich eine nationale Bedeutung.

Klinsmann wusste, dass die Zuneigungsbekundungen aller Seiten sehr rasch wieder umschlagen können. Sein Wohnsitz in Californien, seine Methoden, sein Nichtverhältnis zu Sportdirektor Matthias Sammer und sein unprätentiöser Umgang mit den DFB-Oberen würden wohl schnell wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten, verliert die Nationalmannschaft.
Bundestrainer ist eine schöne Aufgabe. Aber man braucht den festen Rückhalt, steht man ständig in der Öffentlichkeit. Den hatte Klinsmann nicht. Und der ständige Kampf gegen die Windmühlen ist zwar eine Zeit auszuhalten, aber niemand hat wirklich die "Leidenschaft im Bein" um diese Zusatzdauerbelastung ewig zu machen.

Jürgen Klinsmann scheint ein Familienmensch zu sein und er hat sich für diese entschieden. Der DFB und alle anderen, die ihn jetzt auf den goldenen Thron jubeln, hätten sich eher überlegen sollen, wie sie mit Kinsmann umgehen. Vielleicht wäre die Entscheidung anders ausgefallen, hätte man ihn nicht ständig auf der persönlichen Linie kritisiert.
Aber vielleicht lernen alle auch daraus, dass man einen Menschen nicht einerseits unter Dauerbeschuss nehmen kann und andererseits zum bleiben auffordert. Dies passt nicht !!!

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