Monday, May 14, 2007

Grand Prix d' Eurovision de la Chanson


Und es war ein Skandal. Meint die BILD-Zeitung und dies schon zum zweiten Mal innerhalb eines Monats. Liest man den Text, könnte man auf die Idee kommen, die Mauer wieder aufzuziehen - wenn das Alt-Vater Axel Springer wüsste. Eigentlich sollte man froh sein, dass sich die Völker nicht mehr bekriegen, aber den Chef´s der BILD kann man es nun wirklich nicht recht machen.

Monday, May 07, 2007

Frankreich hat sich entschieden


Die Frankfurter Allgemeine hat den Sieg Sarkozy´s mit den Worten kommentiert:
Es war der Traum der bunten Blätter: in Deutschland eine Kanzlerin, in Frankreich eine Präsidentin und, wer weiß, im kommenden Jahr auch eine Herrin im Weißen Haus! Aber dieses Triumvirat der Phantasie gibt es nicht.
Dabei liegt die sonst so renomierte Tageszeitung so falsch wie selten zuvor. Den "bunten Blättern" ging es nur am Rande um die Bildung eines Triumvirates, sondern es war durchaus eine Auseinandersetzung zwischen zwei gesellschaftlichen Vorstellungswelten. Sarko, selbst Sohn eines ungarisches Einwanderers, hat es in der Vergangenheit nicht vermissen lassen, gegen Unterschichten in den banlieu - die Viertel vor allem der Emigranten - mit aller Härte vorzugehen. Es ging dabei erst sehr spät für ihn um die Verbesserung der sozialen Chancen im Bildungs- und Arbeitsbereich. Und hier ist er von seinem früheren Chef und Premier deVillepin mehr zum Jagen getragen worden. Es war daher auch nicht verwunderlich, dass genau dort es in der Nacht von Sarko´s grösstem politischen Triumph es wieder zu sozialen Unruhen kam.
Es ist dabei unbestreitbar, dass Frankreich - wie bereits Deutschland zuvor - erheblichen Reformbedarf im sozialen und wirtschaftlichen Bereich besitzt. Der Fall AIRBUS hat dies nur zu offen gezeigt und es ist an der Zeit, dass auch Frankreich seine Staatswirtschaft auflöst. Und auch die sozialen Sicherungssysteme bedürfen der Reform, die Leistung vor der sozialen Hängematte fördert. Sarko - wie dies auch Royal getan hätte - ist hier in der Pflicht, die Fehler der Vorgängerregierungen sozialistischer und bürgerlicher Coleur zu beseitigen. Ob ihm dies gelingt, der trotz seines bisherigen UMP-Vorsitzes in seiner eigenen Partei nur bedingt verankert ist und gegen den Willen Chiracs Kandidat wurde, wird sich zeigen. Die zahlreichen Sarko-Anhänger, die sich plötzlich an seiner Seite fanden, werden ihn rasch wieder verlassen, wenn es wieder zu Unruhen kommt und die Reformen die Sitze kosten.

Aber ist Frankreich deshalb rechtslastiger geworden? Sicher nicht. Sarko hat, und an dieser Stelle ist er der deutschen CSU durchaus vergleichbar, eine Aufgabe der Demokratie gelöst, rechte Wähler einzufangen, ohne dabei seine eigene demokratische Gesinnung aufzugeben. Das dies der Sozialistin Royal nicht gelingen konnte, ist nicht verwunderlich. LePen´s Wähler jedoch auszugrenzen - immer rund 12 Prozent - wäre jedoch der falsche Weg gewesen. Sarko hat daher der Demokratie Frankreichs genutzt und nicht geschadet und es ist nun an ihm, die Integration der Rechten weiter voranzutreiben.

Sunday, May 06, 2007

Jetzt sind wir Superstar


Na es geht doch. Erst waren wir Papst, dann wären wir fast GrandPrix geworden und Weltmeister der Gefühle waren wir im vergangenen Jahr sowieso. Und jetzt sind wir auch Superstar oder eigentlich haben wir ihn gekürt: Mark Medlock.

Da ist die Welt doch gespannt, ob der Bohlen-Retortensong auch dafür Früchte trägt, dass der Mark nicht ebenso wie seine Vorgänger Alexander, Elli und Tobias wieder in der Versenkung verschwindet. Im Zweifel: im nächsten Jahr gibt es den nächsten Superstar. RTL arbeitet bereits daran und wir alle freuen uns.

Saturday, May 05, 2007

Alles beim alten im Bayernländle ... fast


Die Liberalen haben es bekanntlich schwer im Ländle des König Ludwig. Und im vergangenen Jahr kam die Bevölkerung aus dem Staunen nicht heraus, wenn sie die Entertainmentopposition überhaupt wahrgenommen haben. Ein halbes Jahr später scheint doch ein wenig der Realismus eingesetzt zu haben, zumindest auf Ebene der Münchner. Nicht die gut anzusehende Nadja Hirsch konkurriert gegen den amtierenden Oberbürgermeister Christian Ude, sondern der gebürtige Rheinländer Michael Mattar (zweiter von Links).

Nun ist der Herr Mattar trotz seiner früheren Stadtratstätigkeit zwar den Münchner ebenso gut bekannt wie jene Frau Hirsch. Allerdings sieht das Unterfangen, den Münchner Monarchen aus dem Amtssessel zu schupsen nun nicht von vornherein wie ein Treppenwitz aussehen. Denn Mattar hat nicht nur langjährige Erfahrungen im Stadtrat der Landeshauptstadt und eine reichhaltige politische Karriere hinter sich. Er war auch beruflich erfolgreich und hat gezeigt, dass er dort kein Leichtgewicht ist.
Man sieht, dass manchmal doch die Sinnhaftigkeit siegt. Jetzt müssten die Münchner Liberalen nur noch einen ordentlichen Vorsitzenden statt eines vermeintlichen Weltexperten haben und sie wären wieder wählbar.
Was man auf Landesebene nun nicht sagen kann. Dort wurde nämlich Leichtgewicht Zeil als Spitzenkandidat nominiert, während Leutheusser-Schnarrenberger sich wohlweislich von der vorhersehbaren Niederlage distanzierte. Ihr treuer Sancho Panso wird die Schuld wohl auf sich nehmen.