Friday, August 31, 2007

Karl Roves Abgang aus dem Oval Office


Der Abgang eines Präsidentenberaters ist normalerweise kein Thema, welches die Welt sonderlich interessiert. Insofern muss Karl Rove etwas besonderes gewesen sein. Der frühere Vorsitzender der Democrats, Terry McAuliffe, sagte einmal über ihn: "Ein ideologischer Stratege, der oft genug die Wahrheit verdreht hat." Nimmt man die Schärfe aus der gebührenden politischen Auseinandersetzung so scheint doch etwas dran zu sein an dem Satz und würde in Deutschland jeden Generalsekretär auszeichnen.

Für Präsident Bush jun. war er mehr. Er war sein Hirn und sein strategischer Kopf, mehr noch als Außenministerin Condolezza Rice. Rice beschränkte sich darauf, Bush jun. im außenpolitischen Fach fit zu machen und legte nach 2000 die außenpolitische Marschrichtung zwar nicht fest, sorgte jedoch für ihre Stringenz. Rove hingegen machte Bush jun. erst zum Gouverneur von Texas und dann zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Er organisierte den Wahlsieg gegen die populäre Gouverneurin von Texas, Ann Richardson. Dabei mag er das Gerücht, die Gouverneurin sei lesbisch gestreut haben und so im konservativen Cowboystaat ihren Amtsverlust beschleunigt haben. Allein verantwortlich war dieses Gerücht aber wohl eher nicht.
Roves Weg durch die Politik, immerhin seit 1970 für die Abteilung Attacke der Republicans tätig, ist dabei durch zahlreiche Skandale gesäumt. Nicht nur Richardsan dürfte somit das Ausscheiden begrüßen. Auch Valerie Plame und ihr Ehemann dürften genügend Hass auf den Parteistrategen verspüren, um ein BBQ zu veranstalten. Die Democrats sowieso. Man kann wohl in einer solchen Position nur schwer arbeiten, um eine saubere Weste zu haben.

Aber es ließe sich auch die Frage stellen, ob es nicht zur Aufgabe eines Parteistrategen gehört, die Verwaltung auf Linie zu bringen. Immerhin war Rove dafür als stellvertretender Stabschef im Weißen Haus zuständig. Die Entlassung zahlreicher Bundesanwälte ist daher vor allem deshalb fraglich, weil sie eben nicht als solche begründet wurde und auch nicht bestehendem U.S.-Recht vereinbar ist. Und auch die Umgehung des elektronischen Archivierungssystems gehört eher zu den unfeinen Geschichten seiner Arbeit.
Roves Arbeit war jedoch von Erfolg gekrönt und wie kein anderer war er in der Lage, politische Stimmungen aufzunehmen und in die Wahl- und Politikstrategie einzubauen. So initiierte er die Werte-Kampagne im Präsidentschaftswahlkampf 2004 und brachte so die christliche Rechte an die Wahlurnen. Ohne sie wäre heute nicht Bush jun., sonder John Kerry Hausherr an der PennAv - das Trauma der Abwahl eines Präsidenten nach der ersten Amtsperiode wäre zum zweiten Mal in der Familie Bush vorhanden. Man kann daher von Rove halten, was man will: er war ein strategischen Politgenie. Anders als der Abgang von Pressesprecher Tony Snow dürfte der Fortgang von Rove Bush jun. auch persönlich wehtun, wenn er ihn auch als Wahlkampfstratege nicht mehr braucht. Aber für das letzte Jahr im Weißen Haus wäre er sicherlich hilfreich gewesen.


In Memoriam ...


... England´s Rose

Wednesday, August 22, 2007

Bundesländer wieder im Plus

Das Bild gehört wohl vorerst einmal der Vergangenheit an. SPON meldet:
Zur Jahresmitte haben die Länder Kassensturz gemacht - und der ergab bei sieben Ländern einen Überschuss. ... Das Defizit aller Landesbudgets lag zusammen nur noch bei 0,1 Milliarden Euro. Das sind gut 9,7 Milliarden Euro weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die Steuereinnahmen stiegen von Januar bis Juni um 13,3 Prozent, die Ausgaben um 1,8 Prozent.
Da freut sich der brave Steuerbürger.



PS: Ein wenig Patriotismus muss übrigens an dieser Stelle erlaubt sein. Mein Königreich Sachsen gehört auch zu den Vorreiterns der Schuldenfreiheit.

Tuesday, August 21, 2007

Namensänderung mit Folgen


Kaum hatte der Touristikkonzern TUI seine beiden Fluggesellschaften Hapag und HLX zu TUIfly zusammengelegt, droht auch schon neuer Ärger. Die Fluggesellschaften flogen nämlich nicht nur für den auseigenen Reisesektor, sondern auch für zahlreiche andere Reiseveranstalter.

Nach dem Reiseveranstalter Alltours prüft auch der Rewe-Konzern seine Verträge mit den Fluggesellschaften des Konkurrenten TUI. Der Reisekonzern hatte seine Flieger kürzlich unter dem Namen TUIfly zusammengeführt. Die Konkurrenz befürchtet nun eine Dauerberieselung ihrer Kunden mit TUI-Werbung. Alle Maschinen von Hapagfly und HLX tragen seit Jahresbeginn das Logo TUIfly als Teil des Reisekonzerns. Alle Maschinen von Hapagfly und HLX tragen künftig das Logo TUIfly

Wir sind ebenfalls nicht glücklich über die Umbenennung der Fluggesellschaften in 'TUIfly'", sagte eine Sprecherin der Pauschalreisesparte von Rewe am Montag. "Wir überprüfen derzeit unsere aktuellen Verträge mit TUI. Wir wollen künftig unsere Reisenden möglichst nicht in Maschinen mit dem TUI-Logo fliegen", erläuterte sie.

Zur Rewe-Pauschalsparte gehören die Veranstalter ITS, Tjaereborg und Jahr Reisen mit jährlich gut zwei Millionen Urlaubern. Die Rewe-Gruppe ist drittgrößter Touristikanbieter in Deutschland.
Maschinen von Hapagfly wurden bislang auch von anderen Reiseveranstaltern gebucht, die selbst nicht über Fluggesellschaften verfügen.

"Wir wollen nicht, dass unsere Kunden künftig mit TUI-Werbung berieselt werden", sagte die Rewe-Touristik-Sprecherin. Ebenso hatte sich Alltours-Chef Willi Verhuven in einem Interview geäußert. "Wir kappen unsere Verbindungen mit den TUI-Fluggesellschaften und ändern deshalb gerade unsere Flugpläne", sagte Verhuven der "Welt". Alltours hat für die Sommersaison rund 200.000 Flugplätze bei TUI gebucht. Das Geschäft solle auf andere Flugpartner wie LTU, Condor und Air Berlinverteilt werden.

FTD online, 19. Februar 2007
Der Umsatzeinbruch war also absehbar und so meldete TUI Anfang August auch, einen Gewinneinbruch. Das zweite Quartal war deströs mit einem Gewinneinbruch von 85 Prozent. Nicht alles ist bei der Luftfahrttochter des Konzerns abzuladen, denn auch die Sparten Schiffsverkehr und Reise meldeten eher laue Zahlen. Die Flugflotte hatte jedoch einen solchen Einbruch erlebt, dass mit Beginn des Winterflugplanes sechs Maschinen aus dem Verkehr gezogen werden müssen.
TUIfly ist zwischenzeitlich das einzigstes Luftfahrtunternehmen von nennenswerter Größe, welches nicht in einem Verbund agiert. Dies macht sich auch auf die Zahlen bemerkbar, den Synergieeffekte mit Einkauf und Betrieb sind damit nicht erzielbar. Während Konkurrent Air Berlin einen Konzernverbund schmiedete, musste TUIfly sehen wo es bleibt Die Umlackierung der Flugzeuge trug, wie bereits zu Jahresbeginn von den Reiseveranstaltern angekündigt, ihr übriges dazu bei.

Es bleibt also abzuwarten, wie lange die gelbe Flotte noch am Himmel operieren wird. Eine kluge Entscheidung, den Namen Hapag abzulegen, war es jeden falls nicht.

Monday, August 13, 2007

Saturday, August 11, 2007

Hillary Rodham Clinton


Wer den Namen Hillary Clinton hört verbindet damit eine Ehe, die neben ihrer privaten Komponente eine elementare politische Verbindung zwischen Bill und Hillary Clinton darstellt. Hillary Clinton ist die erste Frau in der Geschichte der USA, die nach ihrer Zeit als First Lady im White House eine eigene politische Karriere startete und Senatorin des Bundesstaates New York wurde. Nun greift sie nach den Sternen der U.S.-Politik und bewirbt sich als Präsidentin der USA.
Gerth und Don Van zeichnen in ihrer Biographie den Weg einer machtbewussten, aber nicht machtversessenen Frau, die wohl nur mit Eleonore Roosevelt vergleichbar politisch im West Wing agierte. Trotz der Anfeindungen konservativer Kreise war sie stets an der Seite ihres Mannes präsent und eine First Lady, die sich nicht nur auf die Repräsentation beschränkte. Man konnte auch nichts anderes von ihr erwarten, war sie doch während der Zeit in Arkansas dort in einer der angsehensten Anwaltskanzleien tätig und hatte diesen Beruf für die Präsidentschaft ihres Mannes aufgegeben. Sie war nicht das Beiwerk von Bill Clinton, sondern sie institutionalisierte das Amt der First Lady.
Bill Clinton war gewillt, ihr eigenen Aufgaben anzuvertrauen. Die Reform des Gesundheitswesens war deshalb 1993/94 ihr Werk und wurde nun während ihrer eigenen Präsidentschaftskandidatur wieder aufgegriffen. Sie mischte sich ein in die politische Debatte und prägte sie. Ihr eigener Weg in die Politik war 2000 nur folgerichtig. Das ihr Mann sie darin unterstützte, hat jedoch nicht bloss etwas damit zu tun, dass er Schuldgefühle ihr gegenüber hatte - immerhin hatte er sie im Oval Office betrogen und angelogen. Die vielfach politische Ehe ist wohl nicht nur eine Zweckgemeinschaft, sondern eine echte Beziehung in der einer den anderen unterstützt. 2000 hatte Bill seine politische Karriere beendet und machte nun das, was Hillary all die Jahre zuvor für ihn getan hatte: den Weg frei auf den Capitol Hill.

Gerth und Don Van zeichnen nicht eine einzige Ruhmesgeschichte der Person Hillary Clinton. Auch wenn man dies annehmen möchte, sprechen sie doch nur von Hillary und Bill. Fehlentscheidungen werden offen angesprochen und auch, dass Hillary Clinton um des Machterhaltes und wohl auch um des Schutzes ihrer Familie Unterlagen nicht vorlegen wollte und Aussagen nicht hätte gemacht. Auch die Persiflage von Hillaryland zeigt eine Frau, die durchaus im eigenen Interesse zu agieren gewillt ist. Hier kommt die machtbewusste Hillary Clinton heraus.
Insgesamt ist ihnen jedoch ein Porträt gelungen, welches ausgewogen ist. Es wird eine moderne Frau porträtiert, die 2008 den Sprung als erste Frau ins Weiße Haus schaffen könnte. In das Oval Office wohlgemerkt, nicht nur in die präsidentiellen Wohnräume.


Jeff Gerth / Natta Don Van Jr.
Hillary Rodham Clinton . Ihr Weg zur Macht
München 2007 (2. Auflage)

Monday, August 06, 2007

Sommerzeit ist Reisezeit ...

... dachten sich rechtzeitig zu Beginn der Sommerzeit einige Abgeordnete und dachte, was das Volk tut, dass können wir schon lange. Betrachtet man die Homepage der Pressestelle des Deutschen Bundestages, so stellt man schnell fest dass nach dem Motto gebucht wurde: je weiter Weg vom Berliner Alltag, je besser wird der Urlaub äh Sommer. Neuseeland, Australien, Brasilien und Argentinien aber auch Klassiker wie die USA und Canada stehen auf dem Programm (Die vollständige Reisedokumentation -->). Das bürgerkriegsgeplagte Columbien ist da schon eher die Ausnahme, wenn man sich auch fragt, ob zum festival de poesia unbedingt deutsche Abgeordnete auf Staatskosten und in offiziellem Auftrag auftauchen müssen.

Nun ist es durchaus legitim und richtig, dass sich Abgeordnete auch mal mit den Lösungen ausserhalb heimatlicher Gefilde beschäftigten. Allerdings fällt auf, dass die Themen der Reisen recht willkürlich gewählt sind. Der Haushaltsausschuss scheint dabei irgendwie allzuständig zu sein.
Im Mittelpunkt stehen Gespräche über die jeweiligen bilateralen Beziehungen im Bereich Wissenschaft und Forschung. Schwerpunkte dabei sind die Instrumente der Forschungsförderung sowie die Möglichkeiten der Hochschulfinanzierung.
Man muss sich die Augen schon zweimal reiben, wenn man dies wirklich verstehen will. Die Eigenbeschreibung des Ausschusses lässt weniger etwas über die Gestaltung der Hochschulpolitik vermuten:
Insofern ist der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages der "parlamentarischste" aller Ausschüsse: er kontrolliert die Ausgabenpolitik der Bundesregierung und berät federführend den alljährlichen Bundeshaushalt.
Aber auch das Programm des Abstechers auf die Chinesische Mauer macht eher Dein Eindruck einer netten Begleiterscheinung als eines Dienstbesuches:
Bei Gesprächen mit deutschen Nicht-Regierungsorganisationen, die auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe tätig sind, informiert sich die Delegation bei den chinesischen Partnerbehörden über die geförderten Projekte. Darüber hinaus sind Treffen mit dem Haushaltsausschuss des Nationalen Volkskongresses sowie Gespräche auf Ministerebene im chinesischen Handelsministerium und Außenministerium vorgesehen.
Unabhängig davon, dass man den ersten Satz schon einmal nicht versteht - bei deutschen NGO´s über die Arbeit chinesischer Partnerbehörden informieren, und dies in Peking - stellt sich die tatsächliche Frage, was die Jungs und Mädels wirklich wollen. Die Gespräche mit deutschen NGO´s wären in Berlin billiger zu haben.


Auch das Brasilien- und Argentinienprogramm des Finanzausschusses hört sich interessant an:
Sowohl mit Brasilien als auch mit Argentinien stehen Neuverhandlungen der Doppelbesteuerungsabkommen an, deren Ergebnis erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für deutsche Unternehmen hat.
Dies ist quasi der offiziöse Teil. Ob man für diese Feststellung aber unbedingt rund 10.000 Kilometer zurücklegen muss, dürfte hier eine mehr als berechtigte Frage sein. Aber die Abgeordneten sind fleissig:
Eine weitere Fragestellung steht in Zusammenhang mit dem zum 1. Januar 2007 in Deutschland in Kraft getretenen Biokraftstoffquotengesetz: Wie wirken sich Nachfrage und Besteuerung alternativer Kraftstoffe auf Produktionsstandorte aus? ... Die Delegation will sich hierzu auch vor Ort bei Bioethanol-Herstellern einen direkten Eindruck verschaffen.
Eigentlich sollte man doch meinen, man informiert sich vorher über die Folgen seines Handelns. Man könnte noch sagen: besser spät als nie. Aber es fällt doch auf, dass durch Betriebsbesichtigung eher weniger an den Tag tritt als durch gezielte Analyse der Situation. Davon steht jedoch weniger etwas auf dem Programm und dies wäre auch durch die Einschaltung entsprechender Fachexpertisen möglich gewesen.


Es fällt auf, dass gerade die Sommermonate genutzt werden, um touristische Ziele mit mehr oder weniger Rahmenprogramm garniert auszuwählen. Dabei will niemand bestreiten, dass Reisen bildet und dass auch für die Arbeit von Abgeordneten die eine oder andere Besichtigung im Ausland arbeitswichtig ist. Zahlreiche sind auch notwendig, will man die zahlreichen internationalen Verbindungen des Bundestages wie im Europarat, in der Nordatlantischen Versammlung oder der Interparlamentarischen Union nachkommen.
Ob es aber im "ausschließlichen Interesse des Deutschen Bundestages", wie es im Bericht des Präsidenten heisst, wirklich liegt, dass sich der Haushaltsausschuss mit Grundsatzfragen der Bildungsfinanzierung beschäftigt, ist eher fraglich. Auch die Reise einer siebenköpfigen Delegation zu einem lateinamerikanischen Kulturfestival - ohne Bezug zu Europa - ist eher dem persönlichen Interesse der Abgeordneten zuzurechnen als im Bundestags- und Wählervolkinteresse.
Das Problem jedoch: es besteht ein parteiübergreifendes Interesse an eben jenen touristisch attraktiven Reisen. Jeder will einmal und betrachtet man den Bericht des Bundestagspräsidenten genauer fällt auf: jeder kann auch mal. Am beliebtesten an den aussereuropäischen Zielen ist dabei die USA, Afrika selbst bei Entwicklungspolitikern eher auf den hinteren Plätzen. Und: je touristischer, je beliebter

Die Reiseziele der Politik - Teil I

... und da die Deutschen als Reiseweltmeister bekannt sind, dachten sich die Mitglieder des Deutschen Bundestages: wo unsere Untertanen sind, da sind wir auch. Die Pressestelle des Bundestages war dann auch so frei und hat uns die Hitliste der Reiseziele mitgeteilt und um die Übersicht zu behalten, bringen wir dies mal auf die Reise und nennen auch die interessanten Themen der Reisen

Die Deutsch- Australisch- Neuseeländische Parlamentariergruppe hält in den Sommerferien standesgemäss in Canberra und Wellington auf. Ein paar nette Gespräche stehen an wie mit denjenigen, die sich auch sonst um die Beziehungen zu Deutschland kümmern und den Parlamentspräsidenten. Tee und Gebäck werden da sicher reichlich serviert.
Und auch das Thema Migration macht der Parlamentariergruppe schwer zu schaffen und da lohnt sich ein Besuch in den klassischen Einwanderungsländern allemal.

Die Reiseziele der Politik - Teil II

... und da die Deutschen als Reiseweltmeister bekannt sind, dachten sich die Mitglieder des Deutschen Bundestages: wo unsere Untertanen sind, da sind wir auch. Die Pressestelle des Bundestages war dann auch so frei und hat uns die Hitliste der Reiseziele mitgeteilt und um die Übersicht zu behalten, bringen wir dies mal auf die Reise und nennen auch die interessanten Themen der Reisen

Den Haushaltsausschuss zieht es gleich zweimal in den Sommerferien in die Ferne. Zunächst machen seine Mitglieder einen "mehrtägigen" Abstecher in die chinesische Hauptstadt Peking zum Thema der deutschen Entwicklungsfinanzierung


um sich dann in Ottawa (Canada) und New York den Themen Wissenschaft und Forschung zu widmen. Vertieft werden sollen die bilateralen Forschungs- und Bildungsbeziehungen und man will mal nachschauen, ob noch alles in Ordnung ist mit der Hochschulfinanzierung im Urland des Kapitalismus mit hervorragenden Forschungseinrichtungen.

Beide Themen dürften auch bei anderen Fachbereichen Aufmerksamkeit finden: dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie dem Ausschuss für Bildung und Forschung. Das Vertreter dieser an der Reise teilnehmen oder gar selbst sich vor Ort ein Bild machen ist jedoch bislang nicht bekannt. Aber der Sommer ist noch lang

Die Reiseziele der Politik - Teil III

... und da die Deutschen als Reiseweltmeister bekannt sind, dachten sich die Mitglieder des Deutschen Bundestages: wo unsere Untertanen sind, da sind wir auch. Die Pressestelle des Bundestages war dann auch so frei und hat uns die Hitliste der Reiseziele mitgeteilt und um die Übersicht zu behalten, bringen wir dies mal auf die Reise und nennen auch die interessanten Themen der Reisen

Den Auswärtigen Ausschuss zieht es nach Indien, um genauer zu sein Neu Dehli und Mumbai. So wirkliche Themen nennt der Ausschuss für seinen Kurztripp nicht, aber einige Gesprächspartner: den Sonderbeauftragten für die indisch-amerikanische (!) Nuklearproduktion, den Besuch der Deutschen Schule - sicherlich mit einem hervorragenden Bildtermin - und eine Diskussion im Goethe-Institut zur auswärtigen Kulturpolitik.
In Mumbai wird es dann etwas happiger, denn da steht ein Gespräch mit der Slum Development Company an. Diese ist nun dafür zuständig, die Slums des früheren Bombay zu entwickeln und manche sagen auch, dass sie den Bewohnern durch die Baupläne die Existenz rauben.

Die Reiseziele der Politik - Teil IV

... und da die Deutschen als Reiseweltmeister bekannt sind, dachten sich die Mitglieder des Deutschen Bundestages: wo unsere Untertanen sind, da sind wir auch. Die Pressestelle des Bundestages war dann auch so frei und hat uns die Hitliste der Reiseziele mitgeteilt und um die Übersicht zu behalten, bringen wir dies mal auf die Reise und nennen auch die interessanten Themen der Reisen:

Der Finanzausschuss hat sich diesmal vorgenommen, Umweltprobleme in Brasilien und Argentinien genauer zu inspizieren. Wohlweisslich wurden die Städte der Reise nicht weiter genannt und so ist unbekannt, ob auch die Umweltprobleme der Copa Gabana und der Gouchos Beachtung finden werden.



Und auch den Ausschuss für Arbeit und Soziales zieht es in südamerikanische Gefilde. Neben Brasilien und Argentinien steht hier auch Urugay auf dem Plan. Das Thema ist allgemein gehalten: Gespräche mit Kirchen, Gewerkschaften und Sozialversicherungsträgern. Und da die Vertreter deutscher politischer Stiftungen nicht in der Nähe von Berlin Büros unterhalten, müssen diese ebenfalls heimgesucht werden.

Sommerzeit ist Reisezeit - Teil V

... und da die Deutschen als Reiseweltmeister bekannt sind, dachten sich die Mitglieder des Deutschen Bundestages: wo unsere Untertanen sind, da sind wir auch. Die Pressestelle des Bundestages war dann auch so frei und hat uns die Hitliste der Reiseziele mitgeteilt und um die Übersicht zu behalten, bringen wir dies mal auf die Reise und nennen auch die interessanten Themen der Reisen

Ein ganz besonderes Schmankerl hat sich der Kulturausschuss vorgenommen. Ihn zieht es zum Festival de Poesia nach Columbien.
Das hier auch ein Bezug zu Deutschland besteht, wurde nicht mitgeteilt. Aber so ein Festival hat etwas und da wollte jeder doch mal hin.

Wednesday, August 01, 2007

Simbabwe führt 200.000-Dollar-Schein ein

Wer sich mit Geschichte auskennt, fühlt sich bei der Meldung unweigerlich an längst vergangene Zeiten erinnert, die in Deutschland einmal die Radikalen genährt hat. In Simbabwe, der einstigen Kornkammer Afrikas, ist der Radikale in Gestalt Robert Mugabes, einstiger Hoffnungsträger in dem front line state, bereits an der Macht und ruiniert sein Land seit mehreren Jahren in eine tiefe Krise. Die Inflation ist bislang schon gloppiert und erreichte Werte von 4.000 Prozent.

Das Mugabe und seine Clique jedoch auch in dieser Situation noch jeglichen Sinn für die Realität verloren haben, zeigt der Umtauschkurs: für die 200.000 Z$ erhält man bei den Filialen der Nationalbank stolze 800 US$. Geht man auf die Strasse, so ist das Geld lediglich noch 1,40 US$ wert.
Und: Obwohl die Zentralbank 2006 bereits drei Nullen der Landeswährung gestrichen hat, müssen Simbabwer nach wie vor mit großen Geldbündeln zahlen, wenn sie trotz der Mangelwirtschaft eins der knappen Güter finden. Selbst die Grundnahrungsmittel sind in dem rohstoffreichen und auch landwirtschaftlich eigentlich gut dastehenden Land zwischenzeitlich knapp. Bis vor kurzem war dies anders und Zimbabwe gehörte zu einem der Länder Afrikas, mit einer Entwicklungschance. Erst als Mugabe seit Mitte der 1990er Jahre versuchte, "Kriegsveteranen", die teilweise so jung, dass sie an den Befreiungskriegen gar nicht teilgenommen haben können, zu radikalisieren und Landbesitzer in fragwürdigen Verfahren zu enteignen oder das Land einfach zu besetzen, ging es abwärts. Die internationale Gemeinschaft hat zwischenzeitlich jegliche Zusammenarbeit eingestellt und Mugabe antwortet mit noch stärkere Repression vor allem gegen die innere Opposition unter Führung von Morgan Tsvangirai und des MDC.

Ein Ende der Fahnenstange ist dabei noch nicht erreicht:
Die Inflation in Simbabwe könnte nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) noch in diesem Jahr auf weit über 100.000 Prozent steigen. "Die wirtschaftlichen Aussichten sind sehr düster", sagte Abdoulaye Bio Tchane, Direktor im Afrika-Ressort des IWF. Die von der Regierung von Präsident Robert Mugabe verhängten Preiskontrollen würden die Knappheit vieler Waren weiter verschärfen und so letztlich die Inflation weiter anheizen. Außerdem werde die Wirtschaft in diesem Jahr weiter schrumpfen.
(ftd.de 31.7.2007)
Mugabe und Zimbabwe würden damit endgültig alle Rekorde brechen. Die Bevölkerung würde wahrscheinlich darauf gerne verzichten.