Tuesday, August 21, 2007

Namensänderung mit Folgen


Kaum hatte der Touristikkonzern TUI seine beiden Fluggesellschaften Hapag und HLX zu TUIfly zusammengelegt, droht auch schon neuer Ärger. Die Fluggesellschaften flogen nämlich nicht nur für den auseigenen Reisesektor, sondern auch für zahlreiche andere Reiseveranstalter.

Nach dem Reiseveranstalter Alltours prüft auch der Rewe-Konzern seine Verträge mit den Fluggesellschaften des Konkurrenten TUI. Der Reisekonzern hatte seine Flieger kürzlich unter dem Namen TUIfly zusammengeführt. Die Konkurrenz befürchtet nun eine Dauerberieselung ihrer Kunden mit TUI-Werbung. Alle Maschinen von Hapagfly und HLX tragen seit Jahresbeginn das Logo TUIfly als Teil des Reisekonzerns. Alle Maschinen von Hapagfly und HLX tragen künftig das Logo TUIfly

Wir sind ebenfalls nicht glücklich über die Umbenennung der Fluggesellschaften in 'TUIfly'", sagte eine Sprecherin der Pauschalreisesparte von Rewe am Montag. "Wir überprüfen derzeit unsere aktuellen Verträge mit TUI. Wir wollen künftig unsere Reisenden möglichst nicht in Maschinen mit dem TUI-Logo fliegen", erläuterte sie.

Zur Rewe-Pauschalsparte gehören die Veranstalter ITS, Tjaereborg und Jahr Reisen mit jährlich gut zwei Millionen Urlaubern. Die Rewe-Gruppe ist drittgrößter Touristikanbieter in Deutschland.
Maschinen von Hapagfly wurden bislang auch von anderen Reiseveranstaltern gebucht, die selbst nicht über Fluggesellschaften verfügen.

"Wir wollen nicht, dass unsere Kunden künftig mit TUI-Werbung berieselt werden", sagte die Rewe-Touristik-Sprecherin. Ebenso hatte sich Alltours-Chef Willi Verhuven in einem Interview geäußert. "Wir kappen unsere Verbindungen mit den TUI-Fluggesellschaften und ändern deshalb gerade unsere Flugpläne", sagte Verhuven der "Welt". Alltours hat für die Sommersaison rund 200.000 Flugplätze bei TUI gebucht. Das Geschäft solle auf andere Flugpartner wie LTU, Condor und Air Berlinverteilt werden.

FTD online, 19. Februar 2007
Der Umsatzeinbruch war also absehbar und so meldete TUI Anfang August auch, einen Gewinneinbruch. Das zweite Quartal war deströs mit einem Gewinneinbruch von 85 Prozent. Nicht alles ist bei der Luftfahrttochter des Konzerns abzuladen, denn auch die Sparten Schiffsverkehr und Reise meldeten eher laue Zahlen. Die Flugflotte hatte jedoch einen solchen Einbruch erlebt, dass mit Beginn des Winterflugplanes sechs Maschinen aus dem Verkehr gezogen werden müssen.
TUIfly ist zwischenzeitlich das einzigstes Luftfahrtunternehmen von nennenswerter Größe, welches nicht in einem Verbund agiert. Dies macht sich auch auf die Zahlen bemerkbar, den Synergieeffekte mit Einkauf und Betrieb sind damit nicht erzielbar. Während Konkurrent Air Berlin einen Konzernverbund schmiedete, musste TUIfly sehen wo es bleibt Die Umlackierung der Flugzeuge trug, wie bereits zu Jahresbeginn von den Reiseveranstaltern angekündigt, ihr übriges dazu bei.

Es bleibt also abzuwarten, wie lange die gelbe Flotte noch am Himmel operieren wird. Eine kluge Entscheidung, den Namen Hapag abzulegen, war es jeden falls nicht.

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