Saturday, July 08, 2006

Auf Wiedersehen in Südafrika


Das wars also. Die Weltmeisterschaft ist vorbei und in vier Jahren sehen wir uns alle in Südafrika wieder. Erstmals auf dem afrikanischen Kontinent wird ein Sportereignis ausgetragen, welches von globaler Größe ist.

Wir werden sie vermissen: Prinz Poldi, Miro, das Duo "M", Jensi und wie sie alle hiesen. Und den jubelnden Klinsi. Niemand konnte so wunderbar am Spielfeldrand stehen und Emotionen zeigen. Beckenbauer war eher unterkühlt und seit Bundesberti Voigts gab es nicht wirklich viel zu hubeln, Tante Käthe war in seinen Emotionsausbrüchen auch immer etwas zurückhaltender.

Und jetzt: der neue Held Jürgen Klinsmann wird sich erstmal zurückziehen, beraten ob er den knöcheren Deutschen Fußballbund weiter dienen will oder nicht doch lieber wieder ins sonnige Californien geht. Fußball-Deutschland will ihn ja eigentlich und nötigte die DFB-Oberen dazu, Klinsmann eigentlich alles zuzusagen.
Vor Beginn war dies noch anders. Wie so häufig wurden neue Methoden (ob im Training oder anderswo) eher belächelt und als die Nationalelf im Frühjahr nicht ganz so erfolgreich war überlegten die Mitglieder des Bundestagssportausschusses ernsthaft, ob sie Klinsmann nicht vorladen und sich von ihm seine Spielstrategie erläutern lassen wollten. Hätte nur noch ein Gesetzesvorschlag im Eilzustand gefehlt, der die Spielstrategie zur nationalen Aufgabe erklärt.

Und jetzt wird Klinsmann bereits für nahezu jedes politische Amt befähigt angesehen. Dies verkennt zwar klar, dass zu einem Politiker mehr als eine gute Sportperformance gehört (ebenso wie umgekehrt) und dass Klinsmann in den Niederungen der kleinkarierten Politik wohl auch relativ schnell an seine Grenzen käme (wie im DFB), aber diese Überlegung scheint nicht zu interessieren.
Also sollten wir uns lieber freuen, wenn Klinsi doch weitermacht und die bunte junge Truppe fit hält. Diese wollen ihn wie auch die Mehrheit der Deutschen. Und wenn der DFB ihn lassen würde, wäre das hervorragend ... dann wäre ein Teil dieser Leichtigkeit des Seins der letzten 30 Tage gerettet.

Achso:
Auf Wiedersehen in Südafrika. Mal sehen, ob die Südafrikaner ihre quasi angeborene Leichtigkeit mit der neuen deutschen vergleichen können. Bis dahin erinnern wie uns an 1990.
Nkosi Sikelel' iAfrika...tot ziens in Zuid Afrika 2010

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