Tuesday, November 07, 2006

Also soll er hängen


Nun kann man streiten, ob ein Todesurteil Bush jun. auf den letzten Metern seines (letzten) Marathonlaufes hilft. Zumindest ist das Todesurteil im Interesse des Mannes, der sich als Gouverneur von Texas nicht lumpfen ließ, Todesurteile vollstrecken zu lassen.

Aber die Frage darf schon erlaubt sein, ob ein Todesurteil "Justice for Saddam" bedeutet, wie das Wall Street Journal annimmt. In einer Gesellschaft, die für Märtyrer lebt und auch tötet, bedeutet Ruhe etwas anderes und für Saddam wird auch der Weg zum Schaffot ein Triumphzug.
Und noch etwas anderes spielt eine Rolle: die Todesstrafe ist international geächtet. Eine neue Demokratie, die gleich ihre erste zentrale Bewährungsprobe mit dem Märtyrertod besteht, ist denkbar schlecht beraten. Besser wäre es gewesen, wenn man gezeigt hätte, dass das Prinzip "Aug um Aug, Zahn um Zahn" auch ein Ende haben kann. Saddam hat es oft genug angewandt und in der arabsichen Welt ist es immer noch weit verbreitet. Hinter Schloss und Riegel wäre er zwar ein teurer Gefangener gewesen, aber ein wertvollerer als ein Gehängter.

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