Sunday, April 13, 2008

Skandal bei DSDS: Der Frauenschwarm ist schwul


Wenn ein Land keine Probleme hat, macht es sich scheinbar welche und das Mitteilungsblatt des deutschen Proletariats hat nun Skandal des Jahres aufgedeckt. Es ist nicht das Beck-Bashing in der SPD, nicht die Haushalts-Disziplinlosigkeit deutscher Bundesminister, nicht das Hickhack um das bayerische Rauchverbot.
Es ist, dass DER Frauenschwarm der ausgerechnet mit einem Mann verheiratet ist. War Guido Westerwelle noch still und heimlich zu Angies Geburtstag mit seinem Lebensgefährten erschienen, muss die Heimstatt des organisierten Empörungswahns nun einige Akten gewälzt haben - dass dies ein Eingriff in dessen Privatsphäre ist, scheint die sonst so auf Diskretion bedachte Journalie wenig zu interessieren. Nicht weniger als vier Journalisten nahmen sich der Geschichte und wenn man da nicht von Sensationsheicherei und Verfolgsjagd, dann fragt man sich schon, was eine solche ist. Das der Sänger weder sein Privatleben verheimlicht noch abfällig über Schwule und Lesben geäußert hat, ist dabei durchaus erwähnenswert. Denn höchstens ein solches Verhalten hätte diesen Aufwand im Ansatz gerechtfertigt.
Das die ganze Sache durch die BILD in eine Kroteske gezogen wird, zeigt jedoch die Bild am Sonntag: Als hätte der eigene Verlag überhaupt nicht das mindeste damit zu tun, empört sie sich über die für den Künstler bedrohliche Situation. Maalouf dürfte nicht nur deshalb jeden Kommentar verweigert haben, sondern auch weil er der nicht ganz unberechtigten Ansicht ist, sein Privatleben ist auch sein solches. Denn dass er nun nicht zum Superstar werden will, weil er schwul ist, sondern singen kann, dürfte seine bisherige Zurückhaltung eindeutig belegen.

Wenig kann man dazu noch sagen, denn auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn. Denn wenn GayWest ansonsten recht darauf bedacht ist, es Bild gleichzutun, findet es diesmal die richtigen Worte. Bleibt nun zu hoffen, dass sich das Proletariat nun auch für die Rechte dieses (und anderer) "verheirateten" Mannes einsetzt. Bisher war davon wenig zu spüren.

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