Monday, April 17, 2006

Die unheilige Allianz

Es ist schon verwunderlich, wer sich so alles auf Gott beruft, der ja eigentlich religionsneutral ist.

Da vereinen sich zwei "gottlose" Gesellen zusammen, um sich gegenseitig zu stützen.
Der iranische Präsident Ahmadineschad hat die Nutzung der Atomenergie zur nationalen Sache erklärt. So weit so gut und es ist den Staatschefs des Gulf Cooperation Council durchaus zu zustimmen, dass die friedliche Nutzung der Kernenergie keinem Land streitig gemacht werden kann. Dies, so berichtet die Khaleej Times aus Dubai, sei nun einmal das natürliche Recht eines jeden Staates. Warnungen der westlichen Staaten an den Iran allein deshalb wären wohl deshalb nicht angebracht. Was den Westen - und nicht nur den - jedoch eher irritiert ist die Weigerung, das diese Nuclearanlagen durch die Internationale Atom Energy Agency überwacht werden - allerdings sollten die europäischen Staaten und die USA hier offensiv vorgehen und die Inspektionen in ihren Ländern offenlegen.
Wirklich unangebracht sind jedoch die Ausfälle des iranischen Präsidenten gegen den Westen und Israel, selbst für den GCC. Selbst Ajatolla Chomeini hatte ähnliche Forderungen mit mehr Fingerspitzengefühl vorgetragen und sein Nachfolger Chamenei lehnt sie zwischenzeitlich eher ab. Israel gehört also nicht mehr ins Meer gespült ... recht so.

Nun hat die EU und die USA der siegreichen Hamas in Palästina die Gelder gestrichen, ein Vorgang der nicht mal in der EU selbst auf ungeteilte Zustimmung stößt. Denn dem gemeinen Palästinenser - und nicht nur dem - dürfte sich die Frage stellen, was den eigentlich Wahlen wert sind, wenn sie dafür bestraft sind. Nun war es also an der Zeit, meinte Ahmedineschad in Teheran, den armen Brüdern zu helfen. So macht man quasi Politik in der EU und wundert sich über die Folgen.

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