Sunday, December 11, 2005

FDP ohne Richtung ...

Spiegel online hatte mal wieder den richtigen Riecher: Der Vorsitzende der FDP, Guido Westerwelle, macht einen auf Lafontaine ... er will gar nicht regieren. So langsam wird deshalb deutlich, was es eigentlich mit dem Spasswahlkampf 2002 auf sich hatte: Guido will Spass. Und deshalb lehnt er auch jede Verbindung mit Claudia Roth und Reinhard Bütikofer kategorisch ab. Mal abgesehen davon, dass niemand verlangt hat, dass aus einer Koalition gleich eine Ehe wird - aber den Gesprächsfaden sollte man doch offenhalten.

Zu was ist Opposition eigentlich da: doch eher zur Vorbereitung auf die Regierungszeit. Und man kann sagen was man will, die Grünen haben ihre Regierungszeit hervorragend genutzt, um ihr Klientel zu befriedigen. Betrachtet man Guido den Großen genau, so könnte man auf die Idee kommen, die FDP hat gar kein Klientel mehr. Der Blick auf das FDP-Wahlergebnis könnte einem dies zwar auf den ersten Blick vermuten lassen. Aber ganz so schlimm sind die Zeiten dann doch wieder nicht einzuschätzen.
Es stellt sich deshalb die Frage, was treibt Guido. Betrachtet er die Berliner Republik als ganzjährige Fortsetzung des Rheinischen Karnevals, sieht er das Land hoffnungslos am Abgrund und will uns den Absturz nur versüssen. Letzteres könnte man bei manchen seiner Reden ja durchaus vermuten. Aber eigentlich wäre dies alles kein Grund, so verzweifelt sich gegen jede Regierungsbeteiligung zu wehren.

Vielleicht sollten die Granten der FDP (die manchmal auch erst 27 Jahre sind) doch darüber nachdenken, ob es nicht Zeit ist für einen neuen Parteichef ... aber halt: das Problem ist wohl eher, dass die Partei gar kein Personal mehr hat.

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